Herbstfahrt
Königstein/Sächsische Schweiz
Route: Parkplatz Ostrauer Scheibe-Lattengrund-Schrammtor-Schrammsteinaussicht-Wenzelweg-Domgebiet-Affensteinpromenade-obere Häntschelstiege-Langes Horn-Zurückesteig-Schrammtor-Parkplatz Ostrauer Scheibe, 7 Stunden, stürmisches Herbstwetter mit viel Sonnenschein
Schon Tage vorher wurde fast stündlich wetteronline.de aufgerufen, um zu sehen, wie das Wetter am Sonnabend im Raum Dresden wird und es wurde von Tag zu Tag schlechter (eine Wolke und 3 Regentropfen, also Dauerregen). Trotzdem fanden sich 12 Sportfreunde schon am Freitag abend auf der Hütte in Königstein ein, um noch ein wenig zusammenzusitzen und zu schnattern. Und je mehr es draußen stürmte, desto gemütlicher wurde es drinnen. Selbst ein Feuerwerk konnten einige bestaunen, das entsprang jedoch der ständigen Berührung zweier Stromkabel, die dann irgendwann einmal rissen, wie wir am nächsten Tag feststellten. Was wir gleich merkten, war der Stromausfall. Und bei keiner Kerze und 2 Taschenlampen waren die letzten dann auch gegen 00.30 Uhr im Bett.
Großes Wunder am nächsten Morgen, der Strom war wieder da. Aber immer nur dann, wenn in der Küche der Wasserhahn aufgedreht wurde, was alle als sehr erstaunlich empfanden aber keiner konnte eine Erklärung dafür finden. Wasserhahn zu – Strom weg. Naja, man kann ja nicht alles verstehen.
Bevor es jedoch so weit war, wurden wir früh um 07.15 Uhr nicht durch den Wecker geweckt, sonder durch einen besorgten Anruf aus Niesky von den Sportfreunden, die noch mitwandern wollten, ob wir denn überhaupt wandern gehen, es gäbe Sturmwarnung und vor dem Betreten des Waldes wird gewarnt.
Nachdem diese Anlaufprobleme geklärt waren und wir nach dem Frühstück losfuhren zu unserem Treffpunkt auf dem Wanderparkplatz Ostrauer Scheibe, konnten wir auf der Fahrt durch Königstein und Bad Schandau immer noch ausreichend Spuren dieses unvorstellbaren Hochwassers im August sehen - vor allem anhand von Kaufhallen, Läden und Wohnungen, die in einen rohbaumäßigen Zustand zurückversetzt wurden.
Fast pünktlich 09.30 Uhr trafen wir uns mit den anderen Nieskyern auf der Ostrauer Scheibe und wanderten (auf 21 Wanderfreunde angewachsen) bei den einzigen 3 Minuten Regen, die wir an diesem Tage hatten, mit sehr gemischten Gefühlen los. Schon sehr bald hatten wir dann zwar recht stürmisches, aber wunderbares nicht erwartetes Bilderbuchherbstwetter, daß sich bis zum Ende der Wanderung fortsetzte.
Da eigentlich die ganze Wanderung aus kleinen Höhepunkten bestand, möchte ich nur den großen Höhepunkt erwähnen – den oberen Teil der Hentschelstiege. Auf mein mehrmaliges Nachfragen, ob wir bei dem Wetter die Hentschelstiege wirklich erklimmen wollen, kam eigentlich immer ein eindeutiges Ja. Und so gingen wir sie an. Frisch rekonstruiert und als Klettersteig ausgebaut ist sie meiner Ansicht schwieriger als vorher. Auch das war ein Grund dafür, daß die meisten derjenigen, die diese Stiege noch nie erklommen haben, dann doch all ihre Kraft und ihren Mut aufbringen mußten, um diesen Aufstieg zu meistern. Zumal am Ausstieg mit voller Wucht auch noch der Wind über uns hereinbrach. Aber alle wurden entschädigt mit einer der schönsten Aussichten der Sächsischen Schweiz.
Der Rückweg war dann „nur“ noch schön. Der Zurückesteig bot eine schöne Aussicht nach der anderen. Trotzdem waren dann alle recht froh, nach 7 Std. Wanderung wieder auf dem Parkplatz anzukommen und es soll sogar bei manchem die nächsten Tage Muskelkater aufgetreten sein (über den ganzen Körper verteilt).
Trotzdem wird wohl diese Herbstwanderung mit diesem Tourenverlauf und vor allem dem prächtigen Herbstwetter für viele als eine der bisher schönsten Herbstwanderungen in Erinnerung bleiben.
Bild zur Meldung: Treffpunkt Parkplatz auf der Ostrauer Scheibe