DAMM-Endrunde Bad Oeynhausen 2010
Bad Oeynhausen
Die LeichtathletikseniorInnen der LG Neiße haben die Erfolgsgeschichte ihrer Beteiligung an der Deutschen Altersklassen Mannschaftsmeisterschaft (DAMM) fortgeschrieben. Bei der Endrunde im westfälischen Bad Oeynhausen schafften sie bei den Frauen wie bei den Männern in der AK 30/35 jeweils den 3.Platz. Sie erreichten ein Ergebnis welches auf Grund empfindlicher Ausfälle leistungsbestimmender Athleten so nicht zu erwarten war. Beide Mannschaften der LG Neiße waren als Viertplatzierte der Vorrunde ins Finale der jeweils sechs besten Mannschaften Deutschlands eingezogen. Die Mannschaft der W50/55, Titelverteidiger vom Vorjahr musste nach erfolgreicher Qualifikation wenige Tage vor der Endrunde abgemeldet werden, weil private Feiern und letztendlich arbeitsbedingte Ausfälle die komplette Mannschaftsbesetzung nicht möglich machten. Für jene Aktiven, die sich mit ihrem persönlichen Einsatz trotz mit zum Teil großen Schwierigkeiten der Anreise aus weit entfernten Arbeitsgebieten für die Mannschaft zur Verfügung gestellt hatten, wurde es ein wunderbarer Wettkampftag an dessen Ende die einhellige Meinung stand, dass diese Mannschaftsmeisterschaft jährlich den Zusammenhalt der Leichtathletiksenioren im Kreis Görlitz bewirkt und der Individualsportart Leichtathletik einen stimmungsvollen Mannschaftsgeist verleiht. Deshalb soll vor der Würdigung individueller Leistungen hervorgehoben werden – der Star ist die Mannschaft.
Frauen W30/35:
Sie steigerten sich gegenüber der Vorrunde um 300 Punkte und hatten das zum großen Teil einer Frau zu verdanken, die eigentlich nur als Mannschaftsbetreuer vorgesehen war. Die erfolgreichste Nieskyer Werferin Christina Amboß hatte in diesem Jahr nach schwierigen gesundheitlichen Problemen noch keinen Wettkampf bestritten und erst kurzfristig vor Ort auf Drängen der Mannschaftsmitglieder eine Startzusage gegeben. Alle wussten, dass ihr Leistungspotential auch ohne intensive Vorbereitung weit über dem Durchschnitt liegt. Was die nun 44-jährige dann aber leistete, verblüffte auch die größten Optimisten. Ein Speerwurf von 37,15 m gleich in der ersten Einzelentscheidung war irgendwie die Initialzündung für alle anderen Frauen, die dann reihenweise ihre persönlichen Ziele überbieten konnten. Christina selbst war wie entfesselt. Mit einem Standstoß von 11,77 m und 35,62 m im Diskuswurf hatte sie am Ende einen Punktgewinn von 257 Zähler erzielt und alle fragten sich, wo die Beschränkung war. Nicht zum ersten Mal war Jana Riedel schnell mal von London hergeflogen, um die Mannschaft in drei Entscheidungen wirkungsvoll zu unterstützen und schließlich gehört die Teilnahme von Simone Noack als einzige Starterin aus Weißwasser zu den besonders erwähnenswerten Ereignissen. Sie ist die Einzige, die seit dem ersten Auftritt der LG Neiße im bundesdeutschen Maßstab 1999 jährlich für die Mannschaft im Einsatz war. Die 800m-Zeit der 42-jährigen Ausnahmeläuferin von 2:28,18 Minuten sind noch immer großer Gewinn für die Mannschaft der jüngeren Altersklasse. Die aktuell erfolgreichste Starterin der Mannschaft, die deutsche Sprintmeisterin der W30 Daniela Kliche sorgte über 100m für den einzigen Einzelsieg und war bei vier Einsätzen die fleißigste Punktesammlerin. Der Sieg gegen den Sachsenmeister Sportfreunde Neukieritzsch, die in Startgemeinschaft mit dem Dresdener SC antraten wurde am Ende vehement gefeiert.
Männer M30/35:
Entgegen der Frauenmannschaft hatten die Herren durch Ausfälle im Sprint/Sprungbereich echte Probleme in der Disziplinbesetzung. So musste der Zittauer Jens Kaminsky 10 Minuten nach dem 400 m Lauf im Hochsprung an den Start gehen. Kenner der Leichtathletik wissen, was das bedeutet. Der Zehnkämpfer von der SG Zittau-Süd meisterte diese Anforderung mit Bravour und konnte nach dem abschließenden Staffellauf konstatieren, dass er der Mannschaft damit einen tollen vierten Platz gerettet hat. Ein weiterer Zittauer Athlet kittete das Manko im Ausdauerbereich. Anstelle von sechs Läufern musste die LG Neiße mit drei Athleten den kräftezehrenden Doppelstart des 46-jährigen Torsten Hentschel in Anspruch nehmen. 1500 m und 5000 m maximal innerhalb von zwei Stunden verkraften in der Qualität nur wenige. Der Zittauer von der HSG Turbine landete mit 4:34,5 und 16:41,1 Minuten jeweils im vorderen Drittel der großen Läuferfelder. Eine wichtige Säule in der Männermannschaft waren die Nieskyer Werfer im Kugelstoßen, Diskus-, und Speerwurf. Zehnkämpfer Steffen Röher war viermal als Punktelieferant erfolgreich und mit 56,88 m im Speerwurf auch bestplatzierter Einzelkämpfer.
Die Mannschaftsbesetzungen und alle Einzelleistungen sind im Anhang zu finden.
Fotos: LSV Niesky / Gerd Scholz
Bild zur Meldung: komplette LG Neiße-Mannschaft